Solo-Gasturbinen Netzstabilität (SGT)

Schnellstartende Solo-Gasturbinen zur Sicherstellung der elektrischen Stromversorgung

Solo-Gasturbinen Netzstabilität (SGT)

Schnellstartende Solo-Gasturbinen zur Sicherstellung der elektrischen Stromversorgung


Am Areal des Wärmekraftwerk Dürnrohr wird die Errichtung einer Anlage mit zwei schnellstartenden Solo-Gasturbinen mit einer Brennstoffwärmeleistung von insgesamt > 200 MW geplant. Die Einreichunterlagen zu diesem Projekt wurden im Dezember 2023 bei der zuständigen Behörde eingereicht.
Diese Anlage soll zur Netzstützung im Fall von Netzfrequenzschwankungen und im Falle eines überregionalen Stromausfalles (Black-out) zum Wiederaufbau des Stromnetzes dienen. 

Die Solo-Gasturbinenanlage soll damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der Stromversorgung in Niederösterreich leisten.

Sie besteht aus zwei Gasturbinen mit einer elektrischen Leistung von je 50 bis 75 MWel (abhängig von tatsächlicher Gasturbinengröße, tatsächlichem Wirkungsgrad und Brennstoff liegt die Brennstoffwärmeleistung pro Gasturbine zwischen 120 und 230 MWth). 
Bei den Gasturbinen handelt es sich um Aeroderivate- oder Industriegasturbinen mit einem elektrischen Netto-Wirkungsgrad von ≥ 36% im Gas- bzw. ≥ 33% im Heizölbetrieb. 
Jede der beiden Gasturbinen besteht aus einem Verdichter, einer Brennkammer, einer Turbine und wird als modulare Baugruppe in einer Schallschutzeinhausung auf einem Fundament im Freien errichtet. 
In der Schallschutzeinhausung befindet sich neben der Solo-Gasturbine deren Generator sowie die zugehörigen Nebenaggregate.

Die beiden Solo-Gasturbinen können, falls kein Erdgas aus dem Hochdruck-Gasnetz zur Verfügung steht, auch mit Heizöl extraleicht schwefelfrei betrieben werden. Dazu wird ein Lagertank mit 2.500 m³ Volumen errichtet.

Die Mitverbrennung von >15 vol% Wasserstoff ist bei den derzeit am Markt befindlichen Gasturbinen dieser Leistungsklasse bereits Standard. Die verschiedenen Gasturbinenhersteller entwickeln ihre Turbinen laufend weiter, um einen höheren H2-Mitverbrennungsanteil, bis zum Betrieb mit 100 % Wasserstoff, zu erreichen. Bei der Dimensionierung der Rohrleitungen und Nebenanlagen wird ein 100 %iger Wasserstoffbetrieb bereits berücksichtigt.

Für das Starten der Gasturbine im „Schwarzstartfall“ werden zwei Notstromaggregate installiert. 
Die Gasturbinenanlage verfügt über eine eigenständige Leittechnik. 

Ein Datenaustausch zur Kraftwerkswarte Dürnrohr, mit der Möglichkeit die Anlage aus der Ferne zu- und abzuschalten, wird realisiert.